2022
»Self-Sabotage & Protestant Work Ethic«
Workshop
Kunstverein Langenhagen
SELF-SABOTAGE & Protestant-Work-Ethic
Das Wort Sabotage geht auf jene Arbeitenden zurück, die, als der Streik ihrer Arbeitskraft wirkungslos blieb, ihre Holzschuhe in die Maschine warfen, um sie, wie Sand im Getriebe zum Stillstand zu bringen. Die damit einsetzende Unterbrechung eröffnete einen Spalt, der Raum für Unvorhergesehenes bot. Wenn heute das Selbst die Maschine ist und sich wie ein Unternehmen organisiert, was wäre dann der Schuh? Wie viele er in den Kopf? Und kann der überhaupt noch stillstehen? Dass im Stillstand des Kopfes Ungeahntes passiert, erinnert jedes Gehirn. Unsere Zeit ist im Großen und Ganzen eine Zeit des Stresses und der Gewohnheit unvollständiger Arbeit; ihre Produkte sind unschön und unruhig und solche, an denen die Zukunft keine Freude haben wird. Eine überanstrengende Arbeitsmoral zerstört nicht nur den Arbeiter, sondern auch das Werk. Eile und die damit einhergehende Anspannung zerstören schleichend die Umwege im Denken.
Selbstsabotage scheint ein Weg, den Versuchungen einer bequemen Position in einem ruinierten System zu widerstehen. Da wir von Verschlungenen verschlungen sind, können wir nichts sabotieren, ohne zuerst uns selbst zu sabotieren.
2022
»Self-Sabotage«
LAB
Krõõt Juurak / Lily Wittenburg
Mit: Laura Hatting, Mary Maggic, Nadine Mathis, Ralo Mayer, Mzamo Nondlwana
Tanzquartier Wien
SELF-SABOTAGE
„In this Lab we will explore various manifestations of self-sabotage, assuming that we cannot sabotage a system without sabotaging ourselves first. The initial purpose of this Lab was not political, but rather a wish to find ways to capitalize (read: enjoy) on the work we, cultural workers are already doing all the time anyway. Self-sabotage is most probably a skill that unites the largest number of artists and cultural producers around the world. Just for some stigmatizing reason, we are not receiving enough credit or appreciation for it. In this Lab we will look for ways to ruin a good thing for no reason; we will be driven by guilt, desire, or desperation; we will invent the most complicated ways to avoid work; we will avoid work; and at the end of the day we will of course work.“